Die Problematik

Hunger, Brutzwang, Verschnürungen und Vergrämungsmaßnahmen setzen den Stadttauben massiv zu!

Neben dem täglichen Leid der Stadttauben muss auch das Wachstum der Taubenschwärme angesprochen werden. Nicht nur der angezüchtete Brutzwang ist dafür verantwortlich, auch gestrandete Brieftauben und Hochzeitstauben vergrößern die Schwärme der Stadttauben. Sie schließen sich oftmals den Schwärmen an und leiden dann ebenso unter Hunger, Brutzwang, Verschnürungen und Vergrämungsmaßnahmen.

Hunger

Hunger

Stadttauben fressen hauptsächlich Körner und Samen, diese sind in der Stadt aber kaum zu finden.  Sie können nur Futter finden, wenn sie auf dem Boden danach suchen. Meistens finden sie nur Abfälle und Essensreste, die ihr Immunsystem schwächen und sie krank machen.

Da Stadttauben standorttreu sind, verlassen sie die Innenstädte nicht. Sie betteln nach Futter um dem Hungertod zu entkommen. Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben.

Oft argumentieren Städte damit, dass Fütterung zur stärkeren Vermehrung der Tauben führt. Dies ist aber nicht der Fall, weil ihnen ein ganzjähriges Brutverhalten angezüchtet wurde. Selbst eine hungernde Taube wird noch ihre letzten Kräfte zum Legen von Eiern aufbringen.

Brutzwang

Brutzwang

Die Stadttaube stammt von der Felsentaube ab, die ihren Ursprung im Mittelmeerraum hat. Dort leben und brüten die Tauben in kleinen Höhlen und Felsvorsprüngen. Tauben brauchen im Gegensatz zu Wildvögeln flache Untergründe zum Brüten. Diese finden sie nur in den Innenstädten auf Gebäuden oder in Parkhäusern. Ihnen wurde ein Brutzwang angezüchtet, der sie immer wieder zwingt neue Eier zu legen.

Verschnürung

Verschnürungen

Auf der ständigen Suche nach Futter laufen die Stadttauben oft mehrere Stunden am Tag auf dem Boden herum. Dabei verfangen sich Haare, Fäden oder Gummis an ihren schuppigen Füßen, die sie sich nicht selbst entfernen können. Das hat zur Folge, dass die Füße abgeschnürt werden und oftmals die Zehen absterben.

Tauben sind Wirbeltiere und das Schmerzempfinden ist mit unserem zu vergleichen. Wir können uns also gut vorstellen, was für qualvolle Schmerzen die Tauben tagtäglich zu ertragen haben.

Vergrämung

Vergrämungs­maßnahmen

Stadttauben werden immer mehr vertrieben, ohne dass ihnen Alternativen angeboten werden. Sie spießen sich an Vergrämungsmaßnahmen wie Spikes auf oder bleiben in Netzen hängen, wo sie dann elendig verhungern oder verdursten.
Es kommt auch oft vor, dass Vergrämungsfirmen die Brutplätze der Tauben verschließen und die Taubenküken dahinter einsperren. Die Taubeneltern haben keine Möglichkeit mehr an ihre Jungen zu kommen und die Küken haben keine Chance zu überleben.

Brieftaubensport

Brieftaubensport

Tauben haben eine sehr starke Liebesbindung zu ihren Partnern und Jungen. Nicht umsonst gelten sie als Symbol der Treue und Partnerschaft. Diese Bindung wird von BreiftaubenzüchterInnen ausgenutzt um Sportbrieftauben hunderte Kilometer von ihrer Familie entfernt zu Höchstleistung zu zwingen, die ihre körperlichen Kräfte oftmals übersteigen. Sie schaffen die langen Strecken nicht und schließen sich oft in den Städten den Stadttauben an. Oder sie stranden auf dem Land meist völlig entkräftet, dehydriert und unfähig weiter zu fliegen.  Man erkennt Brieftauben an den beschrifteten Ringen an den Beinen der Tiere.

Viele BrieftaubenzüchterInnen wollen gefundene Brieftauben nicht zurück, weil sie als Verlierer gelten und für die Zucht unbrauchbar werden.

Rassetauben

Ausgesetzte Rassetauben

Es kommt immer wieder vor, dass Rassetauben ausgesetzt werden. Diese Tauben haben dann bereits keinen Telefonnummer-Ring mehr um ihr Bein, sodass die BesitzerInnen nicht ausfindig gemacht werden können.

Auch sogenannte Hochzeitstauben werden oft verletzt oder geschwächt aufgefunden. Als Symbol der Liebe werden die Tauben an Hochzeiten  in die Lüfte entlassen und somit zum Sterben ausgesetzt.  Die Tiere finden in der Natur keine Nahrung und suchen meist die Nähe von Menschen, da sie Nahrung aus Menschenhand gewöhnt sind oder sie schließen sich einem Stadttaubenschwarm an.

In den meisten Fällen verhungern die Tiere leidvoll oder werden Opfer von Greifvogelangriffen, da sie in einer fremden Umgebung völlig schutzlos und orientierungslos sind.

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